Hochsensibilität kurz erklärt

Der Begriff „Hochsensibilität“
Sie ist nicht neu – sie wurde nur nie wahrgenommen

Eins vorweg – keine Angst, es ist nicht ansteckend! Ganz einfach, weil Hochsensibilität keine Krankheit ist. Und du wirst bei mir wenige bis gar keine großen wissenschaftlichen Abhandlungen finden. Ich bin ein Gefühlsmensch und überlasse die Wissenschaft den Menschen, die dafür geschaffen sind. Das hält mich jedoch nicht davon ab, dir erste Informationen vermitteln, was es damit überhaupt auf sich hat.

Der Begriff „Hochsensibilität“ in Verbindung mit dem besonderen Wesenszug eines Menschen kam erstmals 1996 durch Elaine Aron, einer amerikanischen Psychologin, „in die Welt“. Sie führte 1995 eine Umfrage mit diversen Teilnehmern durch, bei dem sie feststellte, dass knapp 15 – 20 % der Teilnehmer hochsensible Züge zeigten. Sie verwendete den Begriff HSP = highly sensitive person, woraus im deutschen die hochsensiblen Personen wurden.

Die Prozentzahlen sind üblich im Gebrauch und du wirst sie überall dort finden, wo du Informationen über Hochsensibilität findest. Allerdings gehen viele davon aus, dass die Anzahl höher ist und sich im 30%-Bereich befindet.

Die Hochsensibilität gibt es sowohl bei der Menschheit, als auch in der Tier- und Pflanzenwelt schon seit je her – allerdings wurde und wird sie dort als etwas völlig Selbstverständliches angesehen. Im Gegenteil: bei den Urvölkern hatten hochsensible Menschen einen hohen Stand. Durch ihre Fähigkeit, mehr wahrzunehmen, als der Rest der Gruppe, waren sie unter anderem dafür zuständig, Alarm zu geben, wenn sich ein Feind näherte oder neue Gegenden zu erkunden. Auch die Weisen, Magier oder Seher waren vermutlich hochsensibel, konnten sie doch mehr sehen, hören, riechen oder schmecken und war feinfühliger als der Rest des Clans.

In der Tierwelt gibt es jede Menge Spezies, die hochsensibel sind. Nicht umsonst werden zum Beispiel Delphine oder Pferde für therapeutische Maßnahmen, vor allem bei Kindern eingesetzt. Auch der therapeutische Nutzen von Haustieren ist hinlänglich bekannt. Selbst dem Seepferdchen wird nachgesagt, dass es sehr sensibel ist und sofort merkt, wenn sich jemand oder etwas nähert, was ihm nicht geheuer ist.

In der Pflanzenwelt ist sicherlich die Mimose eine der bekanntesten Pflanzen, die gleichzeitig sehr gut darstellt, wie sich das Innenleben einer hochsensiblen Person verhalten kann, wenn sie angegriffen wird. Wenn du eine Mimose sehen solltest, puste sie mal stark an – sie wird sich zusammenziehen, um sich zu schützen.

Dadurch, dass Hochsensibilität keine Krankheit, sondern ein Wesenszug oder Persönlichkeitsmerkmal ist, kann natürlich auch keine Diagnose erfolgen – wozu auch, ein Wesenszug braucht nicht behandelt werden.

Es gibt im Netz mittlerweile einige Tests. Einen, den ich sehr interessant finde, findest du unter: https://www.psychomeda.de/online-tests/test-fuer-hochsensibilitaet.html. Vielleicht hast du ja einmal Lust, ihn durchzuführen.

Unterschiedliche Meinungen gibt es darüber, ob die Hochsensibilität genetisch bedingt, also vererbt ist oder ob sie durch Traumata entsteht. Tja… ich bin da jetzt einmal ganz ehrlich – mir ist es egal, deshalb habe ich da auch keine wirkliche Meinung zu. Ich lege meinen Fokus darauf, mit meinem ’so sein wie ich bin‘ ein gutes Leben zu führen und das, womit ich nicht klar komme für mich so zu verändern, dass es sich für mich gut anfühlt.

Festgestellt wurde, dass häufig (oft auch generationsübergreifend) mehrere Familienmitglieder hochsensible Züge aufweisen. Vielleicht wird die Hochsensibilität durch ein Trauma auch verstärkt oder aktiviert und ist in den Genen schon vorhanden? Möglich – es ist nur meine ganz persönliche Vermutung.

Fakt ist: Es gib keine typische hochsensible Persönlichkeit! So unterschiedlich die Menschen generell sind, so unterschiedlich sind auch hochsensible Menschen untereinander. Ebenso verstehen sich nicht zwangsläufig alle hochsensiblen Menschen auf Anhieb super miteinander. Sind die Menschen mit ihrer eigenen Hochsensibilität vertraut und wissen „wie sie ticken“, kann jedoch das Verständnis für das Verhalten des Gegenübers eher vorhanden sein – dieses allerdings ebenso ohne Garantie.

Mittlerweile gibt es auch einige „neue“ Begriffe, die sich mit dem Thema beschäftigen. Einige Beispiele sind: Feinfühlende, Vielwahrnehmende, Neurodiverse, Neurosensitive oder Sensitive.

Allen gemein ist die Fähigkeit der erhöhten Wahrnehmung mit einem oder mehreren Sinnen. Wie du das erkennst, verrate ich dir im nächsten Artikel.

Bis dahin dir eine entspannte Zeit!

Deine Tanja

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